Edgar Trost

Edgar Ludwig Trost (* 30. Juli 1940 in München; † 11. Januar 2023 ebenda)[1] war ein deutscher Generalleutnant a. D. der Bundeswehr und stellvertretender Inspekteur des Heeres sowie Historiker.

Militärischer Werdegang

Trost wurde u. a. an der Heeresoffizierschule III in München zum Offizier ausgebildet.[2]

Der Oberst i. G. war von 1982 bis 1984 Chef des Stabes der 4. Panzergrenadierdivision in Regensburg. Danach war er Referatsleiter in der Abteilung Personal im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in Bonn. Von 1986 bis 1988 war er als Oberst Kommandeur der Panzerbrigade 36 in Bad Mergentheim.[3] Danach war der Brigadegeneral Leiter der Unterabteilung P III (Heer) im BMVg. Von 1990 bis 1993 war der Generalmajor stellvertretender Abteilungsleiter Personal im BMVg. Von 1993 bis 1996 war er Kommandierender General des II. (Deutsch-Amerikanischen) Korps in Ulm und von 1997 bis 2000 unter Generalleutnant Helmut Willmann stellvertretender Inspekteur des Heeres und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten. Als Generalleutnant trat er außer Dienst.

Während seiner Amtszeit setzte er sich für die Namensbeibehaltung der Rommel-Kaserne in Dornstadt bei Ulm ein.[4]

Clausewitz-Gesellschaft

Von 2002 bis 2009 war er als Nachfolger von Brigadegeneral a. D. Georg Bautzmann Leiter des Regionalkreises Bayern der Clausewitz-Gesellschaft. Ihm folgte Brigadegeneral a. D. Robert Gareißen.[5] 2006 erhielt Trost für seine Verdienste um die Leitung des Regionalkreises die Goldene Ehrennadel der Clausewitz-Gesellschaft.[6]

Mehrere Jahre komoderierte er die durch den Bundestagsabgeordneten Hildebrecht Braun (FDP) initiierte und durch die Thomas-Dehler-Stiftung, die Nürnberger Zeitung, den Deutschen Bundeswehrverband, den Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, die Clausewitz-Gesellschaft, die Deutsche Atlantische Gesellschaft und die Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik in Kooperation mit dem Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft Bayern getragene Nürnberger Sicherheitstagung.[7][8]

Geschichtsstudium

Trost studierte nach seiner Dienstzeit Geschichte und schloss sein Studium 2006 am Institut für Bayerische Geschichte in München mit dem magister artium ab. Die Arbeit Maximilian I. von Bayern und Tilly. Das Verhältnis von Politik und Militär im Dreißigjährigen Krieg wurde von Alois Schmid betreut.[9] In dieser Zeit wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania München.

Mitgliedschaften

Er war Mitglied des Kuratoriums der Freunde des Bayerischen Armeemuseums e.V.[10]

Schriften (Auswahl)

  • Probleme der Personalauswahl. In: Dieter Farwick (Hrsg.): Ein Staat – eine Armee. Von der NVA zur Bundeswehr. Report-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1992, ISBN 3-9802828-2-1, S. 170 ff.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Edgar Trost auf trauer.sueddeutsche.de vom 21. Januar 2023
  2. Klaus Reinhardt: KFOR. Streitkräfte für den Frieden. Tagebuchaufzeichnungen als deutscher Kommandeur im Kosovo. Frankfurt am Main 2002, S. 440.
  3. Panzerbrigade 36, Einleitung, BArch BH 9-36.
  4. Ulrich vom Hagen: Homo Militaris. Perspektiven einer kritischen Militärsoziologie (= Sozialtheorie). Transcript, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-1937-9, S. 184.
  5. Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 271
  6. Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 139.
  7. Gisela Bock: Deutsche Interessen in der Außen- und Sicherheitspolitik@1@2Vorlage:Toter Link/www.freiheit.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. auf: freiheit.org, 31. Juli 2006.
  8. Gisela Bock: Nürnberger Sicherheitstagung 2008@1@2Vorlage:Toter Link/www.freiheit.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. auf: freiheit.org, 2. Juli 2008.
  9. Verzeichnis der Absolventen am Institut für Bayerische Geschichte seit Gründung der GML, gml.userweb.mwn.de, abgerufen am 4. November 2015.
  10. Kuratorium, freundeskreis-armeemuseum.de, abgerufen am 3. November 2015.
Stellvertretende Inspekteure des Heeres der Bundeswehr

Peter von der Groeben (1957) | Hellmuth Laegeler (1957–1958) | Joachim Schwatlo-Gesterding (1958–1960) | Leo Hepp (1960–1961) | Karl Wilhelm Thilo (1961–1964) | Josef Moll (1965–1966) | Hubert Sonneck (1966–1968) | Karl Schnell (1968) | Hellmut Grashey (1968–1969) | Ernst Ferber (1970–1971) | Siegfried Schulz (1971–1974) | Rüdiger von Reichert (1974–1976) | Rudolf Reichenberger (1977–1979) | Eberhard Burandt (1979–1983) | Heinz Kasch (1983–1986) | Wolfgang Malecha (1986–1988) | Harald Schulz (1988–1992) | Hartmut Bagger (1992–1994) | Winfried Weick (1994–1997) | Edgar Trost (1997–2000) | Gert Gudera (2000–2001) | Manfred Dietrich (2001–2005) | Jürgen Ruwe (2005–2006) | Günter Weiler (2006–2010) | Bruno Kasdorf (2010–2012) | Reinhard Kammerer (2012–2014) | Jörg Vollmer (2014–2015) | Carsten Jacobson (2015–2018) | Johann Langenegger (2018–2023) Harald Gante (seit 2023)

Kommandierende Generale des II. Korps bzw. des II. (Deutsch-Amerikanischen) Korps

Friedrich Foertsch (1956–1957) | Max-Josef Pemsel (1957–1961) | Leo Hepp (1961–1967) | Karl Wilhelm Thilo (1967–1970) | Helmut Schönefeld (1970–1976) | Carl-Gero von Ilsemann (1976–1980) | Meinhard Glanz (1980–1981) | Leopold Chalupa (1981–1983) | Werner Lange (1983–1989) | Gert Verstl (1989–1993) | Edgar Trost* (1993–1996) | Götz Gliemeroth* (1997–2000) | Karl-Heinz Lather* (2001–2004) | Jan Oerding* (2004–2005)

* ab 1993 II. (Deutsch-Amerikanisches) Korps

Normdaten (Person): GND: 1117991881 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 7529147872019275170007 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Trost, Edgar
ALTERNATIVNAMEN Trost, Edgar Ludwig (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant der Bundeswehr und Historiker
GEBURTSDATUM 30. Juli 1940
GEBURTSORT München
STERBEDATUM 11. Januar 2023
STERBEORT München