Sanaag

سناغ
Sanaag
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Lage
Basisdaten
Staat Somalia
Hauptstadt Erigabo
Fläche 53.374 km²
Einwohner 544.123 (Berechnung 2013[1])
Dichte 10 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 SO-SA
Daallo Mountain
Daallo Mountain
10.5944709647.44995117Koordinaten: 10° 36′ N, 47° 27′ O

Sanaag (arabisch سناغ Sanāgh) ist eine Region (Gobol-ka) im Norden Somalias. Ihre Hauptstadt ist Erigabo.

Sanaag liegt am Golf von Aden und die Küste von Sanaag ist als die Maakhirküste bekannt. Die Region war in der Verwaltungsgliederung Somalias vor dem somalischen Bürgerkrieg in die Distrikte Badhan, Erigabo, El Afweyn (Ceel-Afweyn) und Laasqorey eingeteilt. Seitdem ist die Zugehörigkeit der Region umstritten. Sowohl das de facto unabhängige Somaliland als auch der de facto autonome Teilstaat Puntland zählen Sanaag zu ihrem jeweiligen Staatsgebiet. In der Verwaltungsgliederung von Puntland, aber auch von Somaliland existieren Einteilungen in bis zu 19 Distrikte.

Das westliche Drittel von Sanaag wird vom Clan der Isaaq bewohnt, die übrigen zwei Drittel im Osten von Warsangeli- sowie im Südosten Dhulbahante, zwei Clanfamilien der Harti-Darod.

Zugehörigkeit und Grenzstreit

Flagge von Maakhir
Flagge von Khaatumo

Die Region ist immer wieder Schauplatz des Grenzstreit zwischen Somaliland und Puntland, hat aber auch intern zunehmenden Anteil am Konflikt.

So riefen am 1. Juli 2007 Warsangeli in Badhan angesichts der Streitigkeiten zwischen Somaliland und Puntland um ihr Gebiet Maakhir als neue autonome Teilrepublik Somalias aus.

Nach Beilegung der Konflikte des Clans der Warsangeli mit den politischen Kräften in Puntland, gab man die Unabhängigkeitsbestrebungen wieder auf. Am 11. Januar 2009 erklärte der Maakhir-Staat seine Auflösung durch Anschluss an Puntland.

Im Jahr 2012 wurden von Dhulbahante der Northland State bzw. Khaatumo State of Somalia ausgerufen, die neben Gebieten der Nachbarregionen auch jeweils Anspruch auf den vom eigenen Clan bewohnten Teil von Sanaag erheben, dabei Autonomie, andererseits aber auch ihren Verbleib in Somalia zum Ziel haben.

Neben der Clanzugehörigkeit spielt auch die seit Jahren aktive Bewegung der SSC (Sool, Sanaag und Ceyn) eine größere Rolle, die für den Verbleib des Gebiets in Somalia eintritt und die politische Richtung Somalilands ablehnt, welches sich von Somalia getrennt hat und internationale Anerkennung als eigener Staat anstrebt.

Wirtschaft

Eine wichtige Einkommensquelle der Bauern in Sanaag ist die Weihrauch-Gewinnung.[2]

Quellen

  1. population estimation survey 2014 (UNFPA) Tabelle A3
  2. Andrzej Rybak: Duftende Himmelsgabe In: Kontinente, Jg. 55 (2020), Heft November / Dezember, S. 8–15, hier S. 12.
Somalische Staaten/Regimes
(Vorgänger- und Nachfolger- oder Zerfallsstaaten bzw. Regimes und ihr politisches System)
Kolonialzeit

Majerteen-Sultanat (1600–1924) | Staat der Derwische (1896–1920, Unabhängigkeitsbewegung/Miliz) | Deutsche Kolonialbestrebungen (1885–1890, Schutzverträge) | Italienisch-Somaliland (ab 1888 Protektorat unter Zivilverwaltung durch Kolonialgesellschaften, ab 1905 Kolonie) | Oltre Giuba (1924–1926), eigenständige Kolonie bis zur Angliederung an Ital.-Somaliland) | Italienisch-Ostafrika (1936–1941, enthielt Somalia als Teilgebiet, ab 1940 inkl. erobertes Britisch-Somaliland) | Britisch-Somaliland ( ab 1884 aus Britisch-Indien verwaltet, ab 1903 unter Foreign Office, 1905–1940 und ab 1941 Colonial Office)

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Treuhandgebiet Somalia (1947–1960) | Britisch-Somaliland (1941–1960, Kolonie) | Staat Somaliland (26. Juni 1960 – 1. Juli 1960, Übergangsstaat)

Ab Unabhängigkeit
bis zum Bürgerkrieg

Somalia Republik Somalia (Juli 1960 – Oktober 1969, demokratisches Präsidialsystem)
Somalia Demokratische Republik Somalia (Oktober 1969 – Januar 1991, sozialistischer Ein-Parteienstaat, Diktatur unter Siad Barre)

Bürgerkriegszeit
Zerfall des Zentralstaats
(Ansprüche auf Anerkennung)
als abgespaltener Staat

Republik Somaliland (seit 1991, Präsidialsystem)

als Teilstaat Somalias

Awdalland (1995) bzw. Awdal State of Somalia (2009) | Azania State of Somalia (2011–2013) | Galmudug State of Somalia (seit 2006) | Hiiraan State of Somalia (2010-2015) | Himan und Heeb State of Somalia (2010–2015) | Jubaland (1998-2001) bzw. Jubaland State of Somalia (seit 2013) | Khatumo State of Somalia (seit 2012) | Maakhir State of Somalia (2007–2009) | Ras Aseyr State of Somalia (seit 2011) | Saylac & Lughaya State of Somalia (2011) | Shabelle State of Somalia (seit 2014) | Südwestsomalia (1995–2004) bzw. South West State (seit 2014) | Puntland Puntland (seit 1998)

als Nachfolgeregierung
über Gesamtsomalia

Union islamischer Gerichte (2000–2007, Kritarchie) | Allianz für die Wiederbefreiung Somalias (2006–2009, Zentralkomitee) | Islamisches Emirat Somalia (seit 2008, al-Shabaab-Miliz) und mit internationaler Anerkennung: Somalia Nationale Übergangsregierung (2000–2004) | Somalia Föderale Übergangsregierung (2004–2012)

Neue Verfassung von 2012
am Bundesstaat
nicht beteiligt

Somaliland Somaliland (anerkannter Bundesstaat, betrachtet sich selbst aber nicht als Somalia zugehörig)
Khatumo (nicht als Bundesstaat anerkannt)

Zentralregierung

Somalia Bundesrepublik Somalia (parlamentarische Demokratie)