Ragnhild Gløersen Haga (* 12. Februar 1991 in Holter) ist eine norwegische Skilangläuferin.
Werdegang
Haga nahm bis 2011 an Juniorenrennen teil. Von 2011 bis 2014 trat sie vorwiegend beim Scandinavian Cup an. Beim European Youth Olympic Festival 2009 gewann sie einmal Silber und zweimal Bronze. Ihr erstes Weltcuprennen lief sie im März 2010 in Oslo, welches sie mit dem 47. Platz im 30-km-Massenstartrennen beendete. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2011 in Otepää holte sie zweimal Gold und einmal Bronze. Ihre ersten Weltcuppunkte holte sie im Februar 2011 in Drammen mit dem 24. Platz über 10 km klassisch. Im Januar 2012 erreichte sie in Nove Mesto mit dem dritten Platz mit der Staffel ihre erste und bisher einzige Podestplatzierung im Weltcup. Bei den U23-Weltmeisterschaften 2013 in Liberec gewann sie Gold im 15-km-Skiathlon und über 10 km Freistil. Bei den U23-Weltmeisterschaften 2014 im Val di Fiemme holte sie Silber im 15-km-Skiathlon. Ihre bisher beste Platzierung bei einem Weltcupeinzelrennen hatte sie im Dezember 2014 in Davos mit dem vierten Rang über 10 km Freistil. Die Tour de Ski 2015 beendete sie auf dem vierten Rang in der Gesamtwertung. Dabei erreichte sie beim Prologrennen in Oberstdorf den dritten Platz. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun errang sie den 29. Platz über 10 km Freistil. Die Saison beendete sie auf dem fünften Platz im Distanz und Gesamtweltcup. Zu Beginn der Saison 2015/16 belegte sie den 12. Platz bei der Nordic Opening in Ruka. Dabei wurde sie Dritte bei der Sprintetappe. Bei der Tour de Ski 2016 errang sie mit fünf Top-Zehn-Platzierungen den sechsten Platz in der Gesamtwertung. Ende Januar 2016 kam sie bei den norwegischen Meisterschaften auf den dritten Platz im Skiathlon. Zum Saisonende errang sie den 13. Platz im Gesamtweltcup und den zehnten Platz im Distanzweltcup. Nach Platz zehn bei der Weltcup-Minitour in Lillehammer zu Beginn der Saison 2016/17, holte sie in La Clusaz mit der Staffel ihren ersten Weltcupsieg. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti wurde sie Vierte im 30-km-Massenstartrennen. Beim Weltcup-Finale in Québec kam sie auf den 12. Platz in der Gesamtwertung und erreichte den 19. Platz im Gesamtweltcup und den 15. Rang im Distanzweltcup. Im April 2017 gewann sie den Svalbard skimaraton über 42 km klassisch.[1]
Nach mehreren Podiumsplatzierungen in der Weltcupsaison wurde Haga für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang nominiert. Dort startete sie zunächst im Skiathlon, verlor aber schon im klassischen Part den Anschluss an die Spitzengruppe und wurde am Ende Fünfzehnte. Fünf Tage später überraschte sie über 10 km Freistil, als sie im Verlaufe des Rennens immer mehr aufdrehte und mit 20,3 Sekunden Vorsprung vor der Olympiasiegerin im Skiathlon Charlotte Kalla die Goldmedaille gewinnen konnte.[2] Ihren nächsten Einsatz hatte Haga in der 4 × 5-km-Staffel. Haga lief den ersten Freistilpart und wurde, nachdem ihre Landsfrau Astrid Jacobsen schwächelte, mit fast 30 Sekunden Rückstand auf die Spitze in das Rennen geschickt. Sie konnte die Lücke auf die führenden Schwedinnen und Russinnen aber fast komplett schließen und Schlussläuferin Marit Bjørgen erlief schließlich im Duell gegen Stina Nilsson Gold für die norwegische Staffel. Am Schlusstag der Olympischen Spiele belegte Haga den 12. Platz im 30-km-Massenstartrennen in der klassischen Technik. Zum Saisonende wurde sie Vierte beim Weltcupfinale in Falun und erreichte den neunten Platz im Gesamtweltcup und den achten Rang im Distanzweltcup.
In der Saison 2018/19 errang Haga den neunten Platz beim Lillehammer Triple und den zehnten Platz im 30-km-Massenstartrennen bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol. Zudem siegte sie in Beitostølen mit der Staffel und erreichte zum Saisonende den 27. Platz im Gesamtweltcup und den 16. Rang im Distanzweltcup. Nach Platz 28 beim Ruka Triple zu Beginn der Saison 2019/20, belegte sie den 17. Platz bei der Tour de Ski 2019/20 und den 13. Rang bei der Skitour und erreichte damit den 19. Platz im Gesamtweltcup und den 16. Rang im Distanzweltcup. Im folgenden Jahr wurde bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Oberstdorf Siebte über 10 km Freistil. In der Saison 2021/22 kam sie bei der Tour de Ski 2021/22 auf den 17. Platz und bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking auf den 29. Platz im Skiathlon, auf den 28. Rang im 30-km-Massenstartrennen sowie auf den fünften Platz mit der Staffel. Im Mai 2022 heiratete sie den Skilangläufer Øyvind Gløersen.[3]
Erfolge
Weltcupsiege im Einzel
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
1 | 12. März 2023 | Norwegen Oslo | 50 km Freistil Massenstart |
Etappensiege bei Weltcuprennen
Nr. | Datum | Ort | Disziplin | Rennen |
1. | 26. November 2017 | Finnland Ruka | 10 km Verfolgung Freistil1 | Ruka Triple 2017 |
1 Auf Grund von Laufbestzeit als Siegerin gewertet.
Weltcupsiege im Team
Nr. | Datum | Ort | Disziplin |
1. | 18. Dezember 2016 | Frankreich La Clusaz | 4 × 5 km Staffel1 |
2. | 9. Dezember 2018 | Norwegen Beitostølen | 4 × 5 km Staffel2 |
Medaillen bei nationalen Meisterschaften
- 2009: Gold mit der Staffel
- 2010: Bronze im Teamsprint
- 2012: Silber mit der Staffel, Bronze im Teamsprint
- 2013: Gold im Teamsprint, Silber mit der Staffel
- 2014: Gold mit der Staffel
- 2016: Bronze im Skiathlon
- 2018: Gold über 30 km, Bronze über 10 km, Bronze im Skiathlon, Bronze über 5 km
- 2021: Silber über 10 km
- 2022: Silber im Skiathlon
- 2023: Silber über 10 km
Teilnahmen an Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen
Olympische Spiele
- 2018 Pyeongchang: 1. Platz 10 km Freistil, 1. Platz Staffel, 12. Platz 30 km klassisch Massenstart, 15. Platz 15 km Skiathlon
- 2022 Peking: 5. Platz Staffel, 28. Platz 30 km Freistil Massenstart, 29. Platz 15 km Skiathlon
Nordische Skiweltmeisterschaften
Platzierungen im Weltcup
Weltcup-Statistik
Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.
- 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
- Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
- Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
- Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
- Hinweis: Bei den Distanzrennen erfolgt die Einordnung gemäß FIS.
Platzierung | Distanzrennena | Skiathlon Verfolgung | Sprint | Etappen- rennenb | Gesamt | Team |
≤ 5 km | ≤ 10 km | ≤ 15 km | ≤ 30 km | > 30 km | Sprint | Staffel |
1. Platz | | | | | 1 | 1 | | | 2 | | 2 |
2. Platz | | 2 | | | | 1 | | | 3 | | |
3. Platz | 1 | 1 | | 1 | | 1 | 1 | 1 | 6 | | 1 |
Top 10 | 4 | 23 | 4 | 3 | 1 | 12 | 5 | 7 | 59 | | 12 |
Punkteränge | 10 | 47 | 5 | 9 | 2 | 26 | 18 | 14 | 131 | | 12 |
Starts | 10 | 52 | 5 | 12 | 2 | 27 | 32 | 14 | 154 | | 12 |
Stand: Saisonende 2022/23 |
a inkl. Individualstarts und Massenstarts gemäß FIS-Einordnung
b Gesamtes Rennen, nicht Einzeletappen, z. B. Tour de Ski, Nordic Opening, Saison-Finale
Weltcup-Gesamtplatzierungen
Weblinks
Commons: Ragnhild Haga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Ragnhild Gløersen Haga in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Ragnhild Gløersen Haga in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Ergebnis Svalbard skimaraton
- ↑ Ragnhild Haga feiert Sensations-Gold in spannendem 10 Kilometer Olympia-Rennen. In: xc-ski.de. 15. Februar 2018, abgerufen am 9. März 2018.
- ↑ Bryllupslykke For OL-Helter auf vg.no (norwegisch) vom 31. Mai 2022
1956: Finnland Polkunen, Hietamies, Rantanen | 1960: Schweden Johansson, Strandberg, Edström | 1964: Sowjetunion 1955 Koltschina, Mekschilo, Bojarskich | 1968: Norwegen Aufles, Enger-Damon, Mørdre | 1972: Sowjetunion 1955 Muchatschowa, Oljunina, Kulakowa | 1976: Sowjetunion 1955 Baldytschewa, Amossowa, Smetanina, Kulakowa | 1980: Deutschland Demokratische Republik 1949 Rostock, Anding, Schmidt, Petzold | 1984: Norwegen Nybråten, Jahren, Pettersen, Aunli | 1988: Sowjetunion Nageikina, Gawriljuk, Tichonowa, Reszowa | 1992: Vereintes Team Välbe, Smetanina, Lasutina, Jegorowa | 1994: Russland Välbe, Lasutina, Gawriljuk, Jegorowa | 1998: Russland Gawriljuk, Danilowa, Välbe, Lasutina | 2002: Deutschland Sachenbacher, Bauer, Henkel, Künzel | 2006: Russland Baranowa, Kurkina, Tschepalowa, Medwedewa | 2010: Norwegen Skofterud, Johaug, Steira, Bjørgen | 2014: Schweden Ingemarsdotter, Wikén, Haag, Kalla | 2018: Norwegen Østberg, Jacobsen, Haga, Bjørgen | 2022: Olympia Stupak, Neprjajewa, Sorina, Stepanowa
Personendaten |
NAME | Gløersen Haga, Ragnhild |
KURZBESCHREIBUNG | norwegische Skilangläuferin |
GEBURTSDATUM | 12. Februar 1991 |
GEBURTSORT | Holter |