Johannes Lieff

Lieff als Göttinger Braunschweiger, 1899

Johannes Lieff (* 9. Mai 1879 in Braunschweig; † 17. Juli 1955 ebenda) war ein deutscher Richter und Politiker. Er war von 1924 bis 1927 Braunschweigischer Innenminister, von 1931 bis 1937 Polizeipräsident in Braunschweig und von 1938 bis 1945 Präsident des Braunschweigischen Verwaltungsgerichtshofs.

Leben

Der Sohn eines Oberkonsistorialrates besuchte die Große Schule in Wolfenbüttel. Er studierte von 1898 bis 1901 an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft. 1898 wurde er im Corps Brunsviga Göttingen recipiert.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin. Er arbeitete am Wolfenbütteler Amtsgericht und schloss 1905 sein Assessorexamen ab. Es folgte 1906 eine neunjährige Tätigkeit bei der Polizeidirektion in Braunschweig, wo er Regierungsrat und stellvertretender Polizeipräsident war. Im Jahre 1922 wurde er juristischer Referent der Polizeidirektion.

Im Kabinett des Ministerpräsidenten Marquordt (DVP) war er vom 24. Dezember 1924 bis 14. Dezember 1927 parteiloser Innenminister. Vom 1. November 1931 bis 27. Dezember 1937 war Lieff Braunschweiger Polizeipräsident. Im Jahre 1935 trat er in die NSDAP ein. Der braunschweigische Ministerpräsident Dietrich Klagges hielt Lieff als Polizeipräsidenten laut Eintragung in seiner Personalakte für nicht mehr beweglich genug, so dass er versetzt und am 27. Januar 1938 zum Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofes ernannt wurde. Kurz darauf wurde er zugleich Vorsitzender des Oberversicherungsamtes Braunschweig. Von 1942 bis April 1945 war er gleichzeitig Leiter des Referats für Ernährung und Landwirtschaft und für Recht im Staatsministerium.

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. S. 383, Hannover 1996.
  • Joachim von Stockhausen: Ich habe nur meine Pflicht erfüllt. Hanns Lieff (1879–1955). Hildesheim 2008, ISBN 978-3-487-08478-7.
  • Kurzbiographie auf den Seiten des Bundesarchivs

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 40, 739
Polizeipräsidenten in Braunschweig

Polizeipräsident (September 1920 – April 1945)
Wilhelm Buchterkirchen (1920–1922) | Rittmeyer (1922 m.d.W.d.G.b.) | Guido Haag (1923–1927) | Rudolf Hoffmeister (1927–1931) | Johannes Lieff (1931–1938) | Hermann Schmauser (1938–1944) | Aug (1944 m.d.W.d.G.b.) | Ernst Weigand (1944 m.d.W.d.G.b.) | Hermann Fuchs (1944 m.d.W.d.G.b.) |

Der Oberbürgermeister – Polizeipräsident (April – September 1945)
Karl Stahl (1945) | Wilhelm Buchterkirchen (1945)

Chef der Polizei (September 1945 – März 1951)
Heinrich Klages (1945–1947) | Horst W. Baerensprung (1947–1951)

Leiter der Polizeidirektion (April 1951–1952)
Hermann Müller (1951–1952, aber abgeordnet nach Hannover) | Paul Rabitz (1951–1952 m.d.W.d.G.b.)

Polizeipräsident (Polizeipräsidium Braunschweig) (Januar 1953 – Oktober 2004)
Hermann Müller (1953–1954) | Günter Bliesener (1954–1955 m.d.W.d.G.b.) | Wilhelm Brasse (1955–1973) | Helmut Plügge (1973–1976 m.d.W.d.G.b.) | Detlef Dommaschk (1976–1987) | Christoph von Katte (1987–1990) | Claus Spenst (1990–1994) | Horst-Udo Ahlers (1994–2004)

Polizeipräsident (Polizeidirektion Braunschweig) (Seit November 2004)
Harry Döring (seit 2004)

Normdaten (Person): GND: 133550427 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2008144103 | VIAF: 33191077 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Lieff, Johannes
KURZBESCHREIBUNG deutscher Richter und Politiker (NSDAP)
GEBURTSDATUM 9. Mai 1879
GEBURTSORT Braunschweig
STERBEDATUM 17. Juli 1955
STERBEORT Braunschweig