Herbert Henck

Herbert Henck (* 28. Juli 1948 in Treysa, heute Schwalmstadt) ist ein deutscher Pianist.

Leben

Herbert Henck wurde am 28. Juli 1948 als Sohn des Arztes Wilhelm Heinrich Helmut Henck (1920–1994) und seiner Frau Irmgard Maria Elisabeth Franziska, geborene Christel, (1925–1966) in Treysa geboren.

Seine pianistische Ausbildung begann er am Konservatorium in Mannheim. Das Studium absolvierte er in Stuttgart und Köln. An der dortigen Musikhochschule waren Aloys Kontarsky und Wilhelm Hecker seine Lehrer. 1975 beendete er sein Studium mit dem Konzertexamen. Seitdem arbeitet er als freischaffender Pianist.

In Konzerten widmet er sich fast ausschließlich der Musik des 20. Jahrhunderts, über die er zudem zahlreiche Schriften veröffentlichte. Er interpretiert insbesondere Werke des US-amerikanischen Komponisten Charles Ives.

Im Eigenverlag gab er zwischen 1980 und 1985 fünf Bände des Jahrbuchs Neuland – Ansätze der Musik zur Gegenwart heraus, in denen Beiträge von über hundert Autoren aus der ganzen Welt zusammengetragen sind und damit das breite Spektrum der Neuen Musik dargestellt ist. Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit als einer der wichtigsten Interpreten zeitgenössischer Musik hält er regelmäßig Vorträge und hat an vielen Orten Meisterkurse gehalten.

Herbert Henck hat bisher über 50 Schallplatten und CDs eingespielt, unter anderem Klavierwerke von George Antheil, Klarenz Barlow, Jean Barraqué, Pierre Boulez, John Cage, Georges I. Gurdjieff, Norbert von Hannenheim, Thomas de Hartmann, Josef Matthias Hauer, Charles Ives, Charles Koechlin, Federico Mompou, Alexander Mossolow, Conlon Nancarrow, Hans Otte, Arnold Schönberg, Karlheinz Stockhausen, Johann Ludwig Trepulka und Walter Zimmermann.

1986 wurde Henck mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

Herbert Henck ist verheiratet und hat eine Tochter.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Karlheinz Stockhausens Klavierstück X. Historie, Theorie, Analyse, Praxis, Dokumentation. Ein Beitrag zum Verständnis serieller Kompositionstechnik (Herrenberg 1976, 2. Aufl. u. engl. Übers. Köln 1980)
  • Experimentelle Pianistik. Improvisation, Interpretation, Komposition. Schriften zur Klaviermusik 1982 bis 1992 (Mainz: Schott-Verlag, 1994)
  • Fürsprache für Hauer. Hermann Heiß und die Hintergründe eines Briefes von Thomas Mann an Ellie Bommersheim im Jahre 1949 (Deinstedt: Kompost-Verlag, 1998)
  • Klaviercluster. Geschichte, Theorie und Praxis einer Klanggestalt, Reihe "Signale aus Köln", Bd. 9 (Münster u. a.: Lit-Verlag, 2004)
  • Norbert von Hannenheim. Die Suche nach dem siebenbürgischen Komponisten und seinem Werk (Deinstedt: Kompost-Verlag, 2007)
  • Hermann Heiß. Nachträge einer Biografie. Kompost, Deinstedt 2009, ISBN 978-3-9802341-6-0.
  • Ellen Epstein (1898–1942). Eine jüdische Künstlerin aus Schlesien, 2007–2013 (abgerufen am 11. April 2014). Biografisches Material zur Pianistin Ellen Epstein

Weblinks

  • Literatur von und über Herbert Henck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Offizielle Website von Herbert Henck
  • Herbert Henck: Werbung für die Moderne

Detlev Müller-Siemens und Wolfgang von Schweinitz (1986) | Ensemble Modern (1987) | Hans-Jürgen von Bose (1988) | Herbert Henck und Walter Zimmermann (1989) | Adriana Hölszky (1990) | Gruppe Neue Musik Hanns Eisler (1991) | Ulrich Stranz (1992) | Steffen Schleiermacher und Ensemble Avantgarde (1993) | Jörg Birkenkötter und Hanspeter Kyburz (1994) | ensemble recherche (1995) | Isabel Mundry und Moritz Eggert (1996) | Nomos-Quartett (1997) | Helmut Oehring (1998) | Ensemble 13 (1999) | Michael Riessler und Mike Svoboda (2000) | Babette Koblenz (2001) | Jörg Widmann (2002) | Salome Kammer und Thomas E. Bauer (2003) | Neue Vocalsolisten Stuttgart (2004) | Enno Poppe (2005) | Peter Schöne (2006) | Márton Illés (2008) | Anna Prohaska (2010) | Birke J. Bertelsmeier (2012) | Carolin Widmann (2014) | Gordon Kampe (2016) | Dominik Susteck (2018) | Benjamin Scheuer (2020)

Preisträger des Kranichsteiner Musikpreises – Klavier

geteilter 2. Preis: Alexander Jenner und André François Terrasse (1952) | geteilter 2. Preis: Robert-Alexander Bohnke und Patricia Carroll (1953) | Joan Rowland (1954) | 1. Preis: Marion Zarzeczna; 2. Preis: Elly Jeremias (1955) | Jorge Zulueta (1956) | geteilter 1. Preis: Jerome Lowenthal, Karl-Otto Plum und Helga Thieme (1957) | 1. Preis: Otto M. Zykan; geteilter 2. Preis: Gábor Gabos, Wolfgang Gayler und Rolf Kuhnert (1958) | 1. Preis: Erika Haase (1959) | 1. Preis: Thomas McIntosh; geteilter 2. Preis: Bruno Canino und Andor Losonczy; 3. Preis: Howard Lebow (1960) | 2. Preis: Howard Lebow (1961) | Richard Trythall (1969) | Herbert Henck (1972) | Peter Hill und Cristian Petrescu (1974) | David Arden (1976) | Bernhard Wambach (1982) | Steffen Schleiermacher (1986) | James Clapperton (1988) | Paulo Álvares (1990) | Ciro Longobardi (1994) | Xie Ya-ou (1996) | Hwa-Kyung Yim (1998) | Hsin-Huei Huang (2004)

Normdaten (Person): GND: 124477240 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n78062076 | VIAF: 96938373 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Henck, Herbert
KURZBESCHREIBUNG deutscher Pianist
GEBURTSDATUM 28. Juli 1948
GEBURTSORT Treysa