Greg Louganis

Gregory Efthimios Louganis

Persönliche Informationen
Spitzname(n): „Greg“
Nationalität: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Disziplin(en): Kunst-/Turm-/Synchronspringen
Verein: University of Miami
University of California, Irvine
Geburtstag: 29. Januar 1960
Geburtsort: El Cajon, Kalifornien
Größe: 1,75 cm
Medaillenspiegel
Medaillen
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber 1976 Montreal 10 m
Gold 1984 Los Angeles 3 m
Gold 1984 Los Angeles 10 m
Gold 1988 Seoul 3 m
Gold 1988 Seoul 10 m
Fédération Internationale de Natation Weltmeisterschaften
Gold 1978 West-Berlin 10 m
Gold 1982 Guayaquil 10 m
Gold 1982 Guayaquil 3 m
Gold 1986 Madrid 10 m
Gold 1986 Madrid 3 m
Logo der Pan American Games Panamerikanische Spiele
Gold 1979 San Juan 10 m
Gold 1979 San Juan 3 m
Gold 1983 Caracas 10 m
Gold 1983 Caracas 3 m
Gold 1987 Indianapolis 10 m
Gold 1987 Indianapolis 3 m
Logo der FISU Universiade
Gold 1983 Edmonton 10 m
Gold 1983 Edmonton 3 m

Gregory „Greg“ Efthimios Louganis (* 29. Januar 1960 in El Cajon) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Wasserspringer und mehrmaliger Olympiasieger und Weltmeister im Wasserspringen.

Geboren als Kind minderjähriger Eltern, einer schwedischen Mutter und eines samoanischen Vaters, wurde er nach seiner Geburt von einer griechischstämmigen amerikanischen Familie adoptiert. Frühzeitig bekam er Ballettunterricht und begann, Wasserspringen zu trainieren. Bereits 16-jährig gewann er die Silbermedaille im Turmspringen bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal. Zwei Jahre später wurde er Weltmeister in dieser Disziplin. Aufgrund des Boykotts der Olympischen Spiele in Moskau 1980 wurde seine Erfolgsserie vorerst unterbrochen. Im Jahre 1982 erhielt er als erster die höchste Bewertung mit maximalen 10 Punkten von allen sieben Richtern nach einem 1½-Salto gehechtet.[1]

Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde er Doppel-Olympiasieger im Turmspringen sowie vom 3-Meter-Brett und erzielte dabei Rekordnoten, die vorher bei derartigen Ereignissen noch nie erreicht worden waren. Diesen Doppelerfolg konnte er vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wiederholen. Dies gelang vor ihm noch keinem anderen Wasserspringer. Spektakulär in diesem Zusammenhang war einer seiner Sprünge vom 3-Meter-Brett, als er mit dem Hinterkopf auf dem Brett aufschlug, genäht werden musste und dieses Finale trotz der Verletzung gewann. 1979 hatte er in Tiflis schon einmal einen ähnlichen Unfall erlebt, als er beim Turmspringen mit dem Kopf aufschlug und daraufhin 20 Minuten bewusstlos blieb.[2]

Neben den vier Olympiasiegen errang er fünf Weltmeistertitel, 47 nationale Meistertitel und gewann sechs Titel im Rahmen der panamerikanischen Spiele. Im Jahr 1993 wurde er in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports aufgenommen. Mit seinen fünf Weltmeistertiteln ist er im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet (2009, 2010, „Wasserspringen - Meiste Weltmeistertitel“).

1993 feierte er seinen 33. Geburtstag mit einer spektakulären Party, da er glaubte, das nächste Jahr nicht zu überleben.[1] 1994 bekannte sich Greg Louganis offiziell zu seiner Homosexualität und gab bekannt, dass er seit 1988 mit dem HI-Virus infiziert sei; von der Infektion wusste er schon wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Seoul 1988. Aufgrund des damaligen Wissensstandes eines Großteils der Bevölkerung hatte er dies verschwiegen, auch gegenüber dem Arzt, der ihn nach seinem Sturz am Becken ohne Handschuhe behandelt hatte; ein späteres Testergebnis des Arztes war negativ.[3]

Seither setzt Louganis sich als Botschafter der Gay Games für den Abbau von Diskriminierung gegenüber homosexuellen Sportlern ein[4] und ist als Aids-Aktivist aktiv. Nach Beendigung seiner aktiven sportlichen Laufbahn war Greg Louganis vor allem als Schauspieler und Tänzer in Film und Theater sowie als Autor tätig. Er schrieb zusammen mit Eric Marcus die Autobiografie Breaking The Surface, welche 5 Wochen Nummer eins auf der The New York Times Best Seller list war. Diese wurde 1996 unter dem Titel Breaking the Surface: The Greg Louganis Story verfilmt (dt. Titel: Sprung ins Ungewisse). Darüber hinaus war er als Hundetrainer tätig, schrieb darüber ebenfalls ein Buch und nahm an Agility-Wettbewerben teil.

Seit November 2010 ist er Trainer bei SoCal Divers („South California Divers“), wo er eine modulare Schritt-für-Schritt-Philosophie verfolgt, im Gegensatz zu anderen Trainern, die vor allem auf Akrobatik zielen.[1]

Louganis war von 2013 bis 2021 mit dem Legal Assistant Johnny Chaillot verheiratet.

Literatur

  • Joyce Milton: Greg Louganis: Diving for Gold (Step-Up Biographies), Random House Books for Young Readers, 1989
  • mit Eric Marcus, Breaking the Surface, Random House, 1995; Plume, 1996
  • mit Sikora Siino und Betsy Sikora Siino: For the Life of Your Dog: A Complete Guide to Having a Dog in Your Life from Adoption and Birth, Through Sickness and Health, Pocket Books, 1999

Weblinks

Commons: Greg Louganis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Karen Krouse: Louganis Is Back on Board, The New York Times, 20. Februar 2011
  2. Bericht über Greg Louganis bei den Olympischen Sommerspielen 1988 (engl.)
  3. „Der Wunderspringer Greg Louganis ist vom Tode gezeichnet“, Berliner Zeitung, 24. Februar 1995, abgerufen am 16. September 2013
  4. Gay Games Ambasador Greg Louganis (Memento vom 12. März 2012 im Internet Archive)
Olympiasieger im Kunstspringen

1908: Deutsches Reich Albert Zürner | 1912: Deutsches Reich Paul Günther | 1920: Vereinigte Staaten 48 Louis Kuehn | 1924: Vereinigte Staaten 48 Albert White | 1928: Vereinigte Staaten 48 Pete Desjardins | 1932: Vereinigte Staaten 48 Michael Galitzen | 1936: Vereinigte Staaten 48 Richard Degener | 1948: Vereinigte Staaten 48 Bruce Harlan | 1952: Vereinigte Staaten 48 David Browning | 1956: Vereinigte Staaten 48 Bob Clotworthy | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gary Tobian | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kenneth Sitzberger | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bernard Wrightson | 1972: Sowjetunion 1955 Wladimir Wassin | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Philip Boggs | 1980: Sowjetunion 1955 Alexander Portnow | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Louganis | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Louganis | 1992: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark Lenzi | 1996: China Volksrepublik Xiong Ni | 2000: China Volksrepublik Xiong Ni | 2004: China Volksrepublik Peng Bo | 2008: China Volksrepublik He Chong | 2012: RusslandRussland Ilja Sacharow | 2016: China Volksrepublik Cao Yuan | 2020: China Volksrepublik Xie Siyi

Liste der Olympiasieger im Wasserspringen

Olympiasieger im Turmspringen

1904: Vereinigte Staaten 45 George Sheldon | 1908: SchwedenSchweden Hjalmar Johansson | 1912: SchwedenSchweden Erik Adlerz | 1920: Vereinigte Staaten 48 Clarence Pinkston | 1924: Vereinigte Staaten 48 Albert White | 1928: Vereinigte Staaten 48 Pete Desjardins | 1932: Vereinigte Staaten 48 Harold Smith | 1936: Vereinigte Staaten 48 Marshall Wayne | 1948: Vereinigte Staaten 48 Samuel Lee | 1952: Vereinigte Staaten 48 Samuel Lee | 1956: Mexiko 1934 Joaquín Capilla | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Robert Webster | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Robert Webster | 1968: Italien Klaus Dibiasi | 1972: Italien Klaus Dibiasi | 1976: Italien Klaus Dibiasi | 1980: Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Hoffmann | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Louganis | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Greg Louganis | 1992: China Volksrepublik Sun Shuwei | 1996: RusslandRussland Dmitri Sautin | 2000: China Volksrepublik Tian Liang | 2004: China Volksrepublik Hu Jia | 2008: AustralienAustralien Matthew Mitcham | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Boudia | 2016: China Volksrepublik Chen Aisen | 2020: China Volksrepublik Cao Yuan

Liste der Olympiasieger im Wasserspringen

Normdaten (Person): GND: 142207098 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88053590 | VIAF: 4015027 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Louganis, Greg
ALTERNATIVNAMEN Louganis, Gregory Efthimios (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Kunstspringer
GEBURTSDATUM 29. Januar 1960
GEBURTSORT El Cajon