Goethe-Medaille

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Goethe-Medaille (Begriffsklärung) aufgeführt.
Goethe-Medaille, Vorderseite – altes Modell (bis 2002)
Goethe-Medaille, Rückseite – altes Modell (bis 2002)

Die Goethe-Medaille ist eine Auszeichnung, die seit 1955 jährlich vom Goethe-Institut für Verdienste um die Pflege der deutschen Sprache im Ausland und zur Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit verliehen wird. Sie gilt seit 1975 als offizieller Orden der Bundesrepublik Deutschland. Die Medaille wird gemäß Artikel 2 des Statuts für die Verleihung der Goethe-Medaille (vgl. BGBl. 2009 I S. 522, 523) in der Regel für „besondere wissenschaftliche oder literarische, didaktische, organisatorische Leistungen, die der Vermittlung zwischen deutscher Kultur oder der Kultur der Partnerländer zugutekommen“, verliehen. Sie wird nur in Ausnahmefällen Deutschen verliehen. Der Tag der Verleihung ist (seit 2008) der Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe am 28. August.

Preisträger

Frühere Preisträger (Auswahl)

1990er-Jahre

1990

1991

1992

  • Hugo Rokyta, Literaturhistoriker und Denkmalpfleger
  • Sir Karl Raimund Popper, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker
  • Elisabeth Augustin, Schriftstellerin

1993

1994

1995

1996

1997

  • Gian Enrico Rusconi, Politikwissenschaftler
  • Rolf Liebermann, Komponist und Autor
  • Nam June Paik, Videokünstler und Komponist
  • Sebastian K. Bemile, Linguist, Germanist und Übersetzer
  • Miguel Sáenz Sagaseta de Ilúrdoz, Autor und Übersetzer

1998

  • Ralf Dahrendorf, Publizist und Kulturwissenschaftler
  • Sudhir Karar, Psychoanalytiker und Buchautor
  • Takashi Oshio, Professor für Germanistik, Chuo-Universität, Tokio
  • Joao Barrento, Essayist, Übersetzer und Literaturkritiker
  • Claire Kramsch, Professorin für Germanistik, Universität Berkeley

1999

2000er-Jahre

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

  • Gholam Dastgir Behbud, afghanischer Germanist
  • Bernard Sobel, französischer Theaterregisseur
  • John E. Woods, US-amerikanischer Übersetzer

2009

  • Lars Gustafsson, schwedischer Schriftsteller und Philosoph
  • Victor Scoradeţ, rumänischer Theaterkritiker und Übersetzer
  • Sverre Dahl, norwegischer Übersetzer

2010er-Jahre

2010

2011

2012

2013

2014

  • Krystyna Meissner, polnische Regisseurin und Intendantin
  • Gerard Mortier, belgischer Opern- und Theaterintendant (postum)
  • Robert Wilson, US-amerikanischer Regisseur

2015

  • Sadik Al-Azm, syrischer Philosoph und Autor
  • Neil MacGregor, britischer Kunsthistoriker und Museumsdirektor
  • Eva Sopher, brasilianische Kulturmanagerin und Präsidentin der Stiftung Theatro São Pedro

2016

2017

2018

  • Heidi und Rolf Abderhalden (Geschwister), kolumbianische Theatermacher (Mapa Teatro, Bogotá)
  • Claudia Andujar, schweizerisch-brasilianische Fotografin und Menschenrechtlerin
  • Péter Eötvös, ungarischer Komponist und Dirigent

2019

  • Doğan Akhanlı, deutscher Schriftsteller türkischer Herkunft
  • Shirin Neshat, Künstlerin und Filmemacherin aus dem Iran
  • Enkhbat Roozon, mongolischer Verleger, Buchhändler und politischer Publizist

2020er-Jahre

2020

2021

2022

  • Mohamed Abla, ägyptischer Multimedia-Künstler (2024 zurückgegeben[5])
  • Tali Nates, südafrikanische Historikerin
  • Nimi Ravindran und Shiva Pathak vom Sandbox Collective in Indien

2024

  • Claudia Cabrera (Mexiko), literarische Übersetzerin
  • Iskra Geshoska (Nordmazedonien), Dolmetscherin und Kulturmanagerin
  • Carmen Romero Quero (Chile), Theatermacherin

Kontroversen und Rückgaben

Am 6. und 7. März 2024 gaben die Preisträger Zukiswa Wanner (2020) und Mohamed Abla (2022) aus Protest gegen die politische Haltung der deutschen Bundesregierung während des Israel-Gaza-Krieges 2023/2024 zurück.[2][5]

Literatur

  • Uwe Brückner: Die Goethe-Medaille des Goethe-Instituts und die Wiederverwendung eines alten Juwelierwerkzeuges. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik, Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde, Heft 81, 14. Jahrgang, Hof/Saale 2012. ISSN 1438-3772.

Siehe auch

Weblinks

  • Informationen zur Goethe-Medaille auf der Website des Goethe-Instituts

Einzelbelege

  1. Goethe-Institut Pressemitteilung vom 28. April 2020: Preisübergabe an Goethes Geburtstag am 28. August: Goethe-Medaille 2020 für Elvira Espejo Ayca, Ian McEwan und Zukiswa Wanner, abgerufen am 28. April 2020
  2. a b I was the first African to receive the Goethe Medal. I just gave it back | African Arguments, 6. März 2024, abgerufen am 8. März 2024.
  3. Goethe-Institut vom 4. März 2024: Stellungnahme zu Zukiswa Wanners Rückgabe der Goethe-Medaille, abgerufen am 9. März 2024
  4. Goethe-Medaillen gehen nach Kamerun, Japan und China, Meldung auf zeit.de vom 19. Mai 2021.
  5. a b War on Gaza: Egyptian artist returns Goethe Medal over German ‘complicity in Israeli aggression’ | Middle East Eye, 6. März 2024, abgerufen am 8. März 2024.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4494544-9 (lobid, OGND, AKS)