Dual-Röntgen-Absorptiometrie

Ganzkörper-DEXA-Scan (links Knochen, rechts Weichteile)

Die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (dual energy X-ray absorptiometry DXA, früher auch DEXA, deutsch Doppelröntgenabsorptiometrie) ist ein röntgendiagnostisches Verfahren zur Bestimmung der Körperzusammensetzung. Sie wird von einigen Autoren als eine Referenzmethode (Goldstandard) in diesem Bereich bezeichnet.

Prinzip

Es werden zwei Aufnahmen mit unterschiedlicher Röntgenenergie gemacht. Der Anteil des Weichteilgewebes an der Röntgenabsorption kann so subtrahiert werden.

Die Messung der Knochendichte wird standardmäßig an zwei Bereichen vorgenommen: Hüftgelenk und Lendenwirbelsäule und dauert ca. 15 bis 30 Minuten.

Im Rahmen von Ganzkörper-DXA-Messungen lässt sich neben der Knochendichte und -masse auch die Zusammensetzung des gesamten Körpers bestimmen. Dabei wird ein Modell des menschlichen Körpers mit drei Kompartimenten (abgegrenzten Teilen) genutzt: Fettmasse, Knochenmasse und sonstige Masse. Auf dieser Basis ist auch eine Berechnung der Skelettmuskelmasse möglich.[1]

Anwendungsbereiche

DXA ermöglicht eine Knochendichtemessung und somit die Erkennung einer Osteoporose. Sie ist ein weit verbreitetes Verfahren, um die Osteoporose möglichst frühzeitig zu erkennen.

Außerdem wird Ganzkörper-DXA im Zusammenhang mit ernährungsmedizinischen Untersuchungen, insbesondere bei Adipositas, genutzt.[2]

In Deutschland dürfen wegen der Strahlenbelastung keine Messungen an Kindern und Jugendlichen mit dieser Methode durchgeführt werden.[2] Auch bei Schwangeren scheidet die Methode aus. Die Strahlenbelastung bei einer Ganzkörpermessung, die zwischen 5 und 20 Minuten dauert, beträgt etwa 5–7 µSv.[1]

Kosten

Messungen werden nur in bestimmten Fällen von den Krankenkassen bezahlt (Kostenfaktor: ca. 40–60 €), nämlich bei:

  • Knochenbrüchen
  • einer Osteoporoseerkrankung
  • speziellen Magendarm-Erkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Malabsorption)
  • Kortisoneinnahme über längere Zeit
  • einer Nebenschilddrüsen-Krankheit

Einzelnachweise

  1. a b Manfred J. Müller: Ernährungsmedizinische Praxis: Methoden – Prävention – Behandlung. Springer, Heidelberg 2007, ISBN 3-540-38230-5, S. 40–42.
  2. a b Christine Becker: Formulierung populationsspezifischer Algorithmen zur Bestimmung der Körperfettmasse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, basierend auf Feldmethoden mit Air Displacement Plethysmography als Referenz. Diss., Kiel 2002 (pdf 1,9 MB)