23-mm-Flugabwehrkanone SU-23

23-mm-Flugabwehrkanone SU-23


SU-23-2 im Artilleriemuseum St. Petersburg

Allgemeine Angaben
Modellvarianten - gezogen

- verlastet
- montiert

Waffenkategorie Flugabwehrkanone
Mannschaft 5
Technische Daten
Gesamtlänge 4,57 m
Rohrlänge 2,01 m
Kaliber 2,3 cm
Kaliberlänge L/87,3
Kadenz 2000 (berechnet) / 400 (praktisch) Schuss/min
Höhenrichtbereich −10° bis +90° Winkelgrad
Seitenrichtbereich 360°
Ausstattung
Munitionszufuhr Gurt

Bei der SU-23 (russisch ЗУ-23, aufgrund der englischen Transkription auch ZU-23) handelt es sich um eine gezogene Flugabwehrkanone aus sowjetischer Produktion.

Technik

Eine Salve aus der Flugabwehrkanone ZU-23

Die Entwicklung der SU-23 begann in den späten 1950er-Jahren. Das Geschütz sollte zur Verteidigung von Truppenansammlungen und stationären Einrichtungen gegen niedrig fliegende Flugzeuge und Hubschrauber dienen, eingeschränkt auch als Panzerabwehrkanone gegen Bodenfahrzeuge. Die Waffe besteht aus zwei parallel montierten 23-Millimeter-Maschinenkanonen des Typs 2A14 auf einem zweirädrigen Fahrgestell, das vor allem für das Anhängen an Lkw gedacht ist. Entwicklungsmodelle umfassten zudem ein- und vierläufige Varianten, die jedoch nie in Streitkräften eingesetzt wurden. Das Fahrgestell beruht auf dem Vorgängermodell SPU-2 (ZPU-2). In Gefechtsposition werden die Räder abgeklappt, so dass die Unterseite des Geschützes auf dem Erdboden aufliegt. Der Umbau von Marsch- zu Gefechtsfunktion soll innerhalb von 30 Sekunden möglich sein, in Notfällen auch das Abfeuern des noch auf seinen Rädern stehenden Geschützes.

Zielerfassung und Abfeuern der SU-23 funktionieren manuell. Das Geschütz ist um 360 Grad drehbar. Die opto-mechanische Visiereinrichtung „SAP-23“ bietet eine begrenzte Zielunterstützung. Für den Beschuss von Bodenzielen ist ein Zielfernrohr vorhanden. Die Munition wird beiden Rohren mit Gurten aus jeweils einem 50 Schuss fassenden Behälter zugeführt. Das Geschütz verwendet panzerbrechende und hochexplosive Geschosse. Von der SPU-2 unterscheidet sich die Kanone vor allem durch ihre Mündungsfeuerdämpfer.

1960 wurde die SU-23 bei der Sowjetarmee in Dienst gestellt. Dort wurde sie nicht nur gezogen eingesetzt, sondern auch fest auf verschiedene Lastwagen sowie den Schützenpanzern MT-LB sowie BTR-DG montiert und von dort eingesetzt.

Das Geschütz ist in verschiedenen Varianten derzeit bei rund 20 Streitkräften im Einsatz.

Varianten

Sowjetunion

  • SU-23 – Ursprungsversion
  • SU-23M – Version mit modernem Zielsystem (Laser-Entfernungsmesser, Opto-Mechanik und Anschlüssen für TV- und Wärmesuch-Zielelektronik)

Polen

Hibneryt-Variante
Polnische ZUR-23-2S Jod
  • SU-23-2 – Aufgerüstete Basisversion mit elektro-optischer Zieleinrichtung und Elektromotor zum Drehen des Geschützes
  • ZUR-23-2S Jod – SU-23-2 mit doppelter Startvorrichtung für Flugabwehrraketen des Typs 9K32 Strela-2M
  • ZUR-23-2KG Jodek-G – SUR-23-2S mit verbesserter Optik und doppelter Startvorrichtung für Flugabwehrraketen des Typs „Grom“
  • SU-23-2MR – SUR-23-2S für den Marine-Einsatz
  • Hibneryt – Lkw-montierte Version mit größerem Munitionsvorrat und verbesserten Motoren für das Drehen des Geschützes

Finnland

  • 23 ItK 95 – Verbesserungen gegenüber der Basisversion

China

  • Type 85 – Nachbau der SU-23-2
  • Type 87 – Nachbau der SU-23-2 für 25-Millimeter-Munition

Nutzer

Belarussischer BTR-D mit ZU-23-2
Polnische ZU-23-2M Wróbel

Literatur

  • Christopher F. Foss: Towed Artillery (= Jane's Pocket Book. Nr. 18). 1. Auflage. Mac Donald and Janes' Publishers Ltd, London 1977, S. 220. 
  • Andrew J. Pierre, Dmitri W. Trenin: Russia in the world arms trade. Carnegie Endowment for International Peace (Hrsg.), Washington 1997, ISBN 978-0-87003-083-3.
  • Insight of the Team Sunday Times (Hrsg.): Insight on the Middle East war. Deutsch, London 1974, ISBN 978-0-233-96566-6. 

Weblinks

Commons: SU-23 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Beschreibung bei Enemyforces.com (englisch)
  • Beschreibung bei Gulflink (englisch)

Einzelnachweise

  1. 23 mm Flak ZU-23-2. In: flak11.de. Abgerufen am 10. Februar 2021. 
Sowjetunion Artillerie der Sowjetarmee und Russlands nach 1945 → (Geschützübersicht nach Herstellern)
Flugabwehrgeschütze
(Liste)

14,5-mm-Fla-MG SPU-114,5-mm-Fla-MG SPU-214,5-mm-Fla-MG SPU-4 • ZU-23-2 • 57-mm-Flugabwehrkanone S-60100-mm-Flugabwehrkanone KS-19100-mm-Flak KS-37130-mm-Flugabwehrkanone KS-30 • 152-mm-Flak KM-52

Panzerabwehr

57-mm-Panzerkanone Ch-26 (K-70) • 85-mm-Panzerabwehrkanone D-4885-mm-Panzerabwehrkanone SD-44100-mm-Panzerabwehrkanone T-12100-mm-Panzerabwehrkanone MT-12 • 125-mm-Panzerabwehrkanone 2A45M Sprut-A

Gebirgsgeschütze

76-mm-Gebirgskanone Model 1958 (2A2/M-99) • 76-mm-Gebirgskanone Model 1969 (M-1969)

Feldkanonen

122-mm-Kanone D-74130-mm-Kanone M-46180-mm Kanone S-23

Haubitzen

122-mm-Haubitze M1938 (M-30) • 122-mm-Haubitze D-30 (2A18) • 152-mm-Haubitze M1943 (D-1) • 152-mm-Kanonenhaubitze M1955 (D-20) • 152-mm-Kanonenhaubitze 2A36 Giazint-B152-mm-Haubitze 2A65 Msta-B

Mörser

82-mm-Mörser 2B9 Wassiljok • 120-mm-Mörser 2B11 • 120-mm-Mörser 2S12 Sani82-mm-Mörser 2B14 Podnos120-mm-Kanonenmörser 2B16 Nona-K120-mm-Mörser 2B23 Nona-M1 • 82-mm-Mörser 2B24 • 82-mm-Mörser 2B25 Galle • 160-mm-Mörser M160 • 240-mm-Mörser M240

Mehrfachraketenwerfer

BM-14BMD-20BM-21 GradBM-24BM-25 KorschunBM-27 UraganBM-30 Smerch9A53 TornadoTOS-1 BuratinoTOS-2 Tosotschka

Rückstoßfreie Waffen

73-mm-SPG-982-mm-SPG-92 • 82-mm-rückstoßfreies Geschütz B10 • 107-mm-rückstoßfreies Geschütz B-11

Selbstfahrlafetten (Luftlandetruppen)

ASU-57ASU-76ASU-85

Selbstfahrlafetten (Flugabwehr)

ZSU-23-4 ShilkaZSU-37-2 JenisseiZSU-57-22S6 Tunguska2S38 Deriwazija-PWO

Selbstfahrlafetten (Artillerie)

Geschütz: 2A3 Kondensator 2P • 2S1 Gwosdika2S3 Akazija2S5 Giazint-S2S7 Pion • 2S18 Pat-S • 2S19 Msta-S2S30 Iset2S43 Malwa2S35 Koalizija-SW • 2S35-1 Koalizija-SW KSh

Mörser: 2B1 Oka2K32 Dewa2S4 Tjulpan2S9 Nona2S11 Tundscha2S23 Nona SVK2S31 Wena2S34 Chosta • 2S39 Magnolia • 2S40 Floks • 2S41 Drok • 2S42 Lotus

Loitering Munition

Lancet 1Lancet 3

Kampfwagenkanonen

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